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Karl Abraham (18771925) war führender Theoretiker und Organisator der Psychoanalyse in Deutschland. Mit systematischen Fragen setzt sich Van Schoonheten mit auch bisher nicht genutztem Quellenmaterial auseinander: Was genau lässt sich über seinen Lebenslauf sagen? Wie entwickelte sich sein Verhältnis zu Freud? Welche theoretischen Aspekte brachte er in die Psychoanalyse ein?
Karl Abraham war der erste Psychoanalytiker Deutschlands und Gründer der Berliner Psychoanalytischen Vereinigung, die bis zur Übernahme der Nazis 1933 international führend war. Anna Bentinck van Schoonheten gelingt es mit beeindruckender Recherche und unter Einbezug auch bisher unbekannter Dokumente, den Menschen Karl Abraham zum Leben zu erwecken. Die Biografin beschreibt Abrahams persönliche Rolle als Leiter der Berliner Vereinigung und im »Geheimen Komitee« Freuds. Sie zeigt seinen Einfluss auf die theoretischen Leistungen seiner heute namhaften Analysanden, unter denen sich Karen Horney, Helene Deutsch, Edward Glover und Melanie Klein finden. Bis zu seinem vorzeitigen Tod entwickelte Abraham anhand klinischer Befunde und seiner eigenen Lebensgeschichte herausragende Beiträge zur Psychoanalyse so erkannte er den Ursprung von Depressionen in der oralen Phase und wies den Weg zur Objektbeziehungstheorie.
Inhalt
Einleitung 1 Jugend in Bremen Karl Abrahams Familienhintergrund Bremen Familie Die Familie mutterlicherseits Karl Abraham Karl Abraham und die Beziehung zu seiner Mutter Gymnasialzeit 2 Studentenzeit Freiburg 3 Assistenzarzt in Dalldorf Ein fester Freundeskreis Verlobt Abrahams Partnerwahl 4 Burghölzli Eugen Bleuler Carl Gustav Jung Der Alltag im Burghölzli Abrahams Anstellung in der Klinik Burghölzli Das Bundnis 5 Freuds erste Besucher aus Burghölzli Zu Besuch bei Freud Abrahams erste Artikel zur Psychoanalyse Der Beginn des Dreiecks Freud Jung Abraham Abraham verässt Burghölzli 6 Eine eigene Praxis und ein erster psychoanalytischer Konflikt Berlin Erster Besuch bei Freud Im Vorfeld des Psychoanalytischen Kongresses in Salzburg Der Kongress in Salzburg 7 Psychoanalyse in Berlin Widerstand Bleuler, eine verpasste Chance Psychoanalyse innerhalb der Familie/Anhänger und Gegner Eitingon kommt nach Berlin 1910, die Berliner Psychoanalytische Vereinigung Karen Horney 8 Segantini und Depression Gerds Geburt Segantini Autobiografische Elemente? Mangel an persönlichen Informationen Abrahams persönliche Komplexe 9 Begegnung mit Fließ, das Familienleben und die gescheiterte Habilitation Das Familienleben Hilda Entwicklungen innerhalb der Berliner Vereinigung Die Bekanntschaft mit Lou Andreas-Salomé Familie und Glauben Abrahams Habilitation Ein zweiter Versuch, an der Universität Fuß zu fassen 10 Echnaton Angewandte Psychoanalyse Betrachtungen zu Abrahams »Echnaton« Freuds Kritik Der Mann Moses Dringlichkeitssitzung in Munchen 1912 11 Das Geheime Komitee Vom Lieblingssohn zum Feind Das Geheime Komitee Die Vertreibung Jungs Konfrontation auf dem Kongress in Munchen Gelungene Vertreibung Jungs Die Mitglieder des Komitees Abrahams Position innerhalb des Komitees 12 Ein unglucklicher Schriftsteller, Schaulust und andere Merkwurdigkeiten Abraham und der Fall Oscar H. A. Schmitz Noch einige psychoanalytische Beobachtungen Umwandlungen der Schaulust 13 Der Erste Weltkrieg Theodor Reik in Analyse bei Abraham Der Erste Weltkrieg 14 Ein tiefer Einschnitt Das Leben ist aus den Fugen geraten 15 Theoriebildung zur fruhen Kindheit und zur Ejaculatio praecox »Trauer und Melancholie« und der Depressionsbegriff bei Abraham Ejaculatio praecox 16 Die letzten Kriegsjahre in Allenstein Endlich wieder zusammen Eine eigene psychiatrische Abteilung Kaum Kontakt zu Freud Holland als Lichtblick Depression Verwicklungen an der Ostfront Die Schlussoffensive 17 Der Kongress in Budapest 1918 18 Deutschland im Chaos und trotzdem Aufbau einer Psychoanalytischen Poliklinik Politische Spannungen Das Vermeiden der freien Assoziation Die Grundung einer psychoanalytischen Poliklinik Die Eröffnung der Poliklinik Anhaltende Unruhen in Berlin Eine gefährliche Zeit Sonntagsneurosen Die Familie Freud Endlich eine eigene Wohnung Die Heirat von Max Abraham 19 Der Kongress in Den Haag vom 8. bis 11. September 1920 Die Vorbereitung des Kongresses Die Position von Jones Niederländische Gastfreundlichkeit Der Verlauf des Den Haager Kongresses Der weibliche Kastrationskomplex Die Reaktion von Karen Horney Melanie Klein betritt die Buhne Das Geheime Komitee und die Rundbriefe Die Fahrräder 20 Das Thema Laienanalyse und Abraham in der Klemme Der Konflikt mit Liebermann 21 Aufschwung der Psychoanalyse in Berlin Die Bruder Glover Die Tic-Diskussion und van Ophuijsen Fortsetzung der Laienproblematik Die Harzreise 22 Unruhen in Deutschland und ein erfolgreicher Kongress in Berlin Die Lage der deutschen Juden Vorträge in Wien Reibungen zwischen Berlin und Wien und die Aufspaltung in zwei Lager Sommer 1922 Der Kongress in Berlin Abrahams Vortrag Eitingons Vortrag uber die Berliner Poliklinik Das Verhältnis zwischen Abraham und Eitingon 23 Ein Zustrom junger Talente Berlin Ein starker Magnet Franz Alexander Sándor Radó Otto Fenichel Anna Freud 24 Psychoanalytische Technik und Helene Deutsch Inflation Ein kleiner Abraham wird geboren Entwicklungen innerhalb der Berliner Psychoanalytischen Vereinigung Die psychoanalytische Technik Technische Komplikationen im Verhältnis Freud, Deutsch und Tausk Die Analyse von Helene Deutsch bei Abraham Das Ich und das Es Kongress in Oxford und Besuch bei Jones Freud schwer erkrankt und in Trauer 25 Neue Gedanken Versuch einer Entwicklungsgeschichte der Libido und psychoanalytische Studien zur Charakterbildung Die fruhesten Entwicklungsphasen des Kindes und der Bezug zur Depression Die anale Phase und die Objektbeziehung Objektverlust und Introjektion bei der normalen Trauer und bei abnormalen psychischen Zustandsbildern Beitrag zur Psychogenese der Melancholie Unterschiede zwischen Freuds und Abrahams Theorien zur Depression Entwicklung der Objektliebe Psychoanalytische Studien zur Charakterbildung 26 Der Konflikt wegen Rank und der Zerfall des Komitees Abraham als Wolf im Schafspelz San Cristoforo Das Trauma der Geburt Der Salzburger Kongress Jessie Taft 27 Melanie Klein und Mitanalysanden Wieder Kontakt zu Freud Der Sommer 1924 Helene und Felix Deutsch Alix Strachey Nelly Wolffheim Nelly Wolffheim und Melanie Klein Die Position von Melanie Klein Melanie Kleins Anfangsjahre in der Psychoanalyse Das Werk von Karl Abraham und Melanie Klein Der Einfluss Abrahams auf die Theorie Melanie Kleins 28 Abrahams Tod Das Jahr 1925 begann verheißungsvoll Eine letzte Begegnung kommt nicht zustande Reiks Hilferuf Abrahams Vorträge in den Niederlanden und van Ophuijsens Unterschlagungen Abrahams Krankheit Der Film von (G. W.) Pabst Erbitterte Rivalität zwischen Wien und Berlin Der Kongress in Bad Homburg Wiens Eifersucht auf Berlin Ein entscheidender Rat Freuds wird in den Wind geschlagen Abrahams Gesundheit Eitingons Rolle Abraham und Freud 29 Erschutterung Abrahams Familie Freud in Trauer Das Schicksal des Geheimen Komitees Eine Kursänderung der Familie Der Verlust des Rings Emigration nach 1933 Konklusion Lebenslauf Kontakt mit Freud Die theoretische und praktische Entwicklung als Psychoanalytiker Unterschiede und Übereinstimmungen mit Freud Abrahams Platz in der psychoanalytischen Bewegung War Eitingon ein Kuckucksei? Zeit fur eine Neubewertung Danksagung Abkurzungen Literatur Personenregister