Das Recht auf ein faires Verfahren

In ihrer Arbeit legt Verfassungsrichterin Dr. Ágnes Czine Ph. D. dar, dass das faire Verfahren und das Recht auf ein faires Verfahren die Gesamtheit derjenigen Grundsätze sind, die die Werteordnung und das Werturteil der jeweiligen Gesellschaft aufzeigen und in der Rechtspflege und in der öffentlichen Verwaltung zur Anwendung kommen, die zugleich eine rechtsstaatliche Garantie, eine Einheit geschriebener und ungeschriebener Regeln darstellen.
Die Verfasserin ist der Ansicht, dass das Recht auf ein faires Verfahren nach dem in den Entscheidungen des Verfassungsgerichts ausgearbeiteten Maßstab ein Merkmal ist, das man nur unter Berücksichtigung des Verfahrens als Ganzem und seiner Umstände beurteilen kann.
Das Recht auf ein faires Verfahren ist ein absolutes Recht, gegen das kein anderes Grundrecht oder Verfassungsziel abgewogen werden kann. Somit kann das faire Verfahren als uneinschränkbares Merkmal der Rechtsstaatlichkeit angesehen werden.
Das faire Verfahren bedeutet im Wesentlichen ein Grundrecht, das in allen Zweigen der Rechtspflege zur Geltung zu bringen ist.

Autorentext

Dr. Ágnes Czine Ph. D., 30 Jahre Strafrichterin; Gerichtspräsidentin; Leiterin des Strafsenats des Hauptstädtischen Tafelgerichts; Verfassungsrichterin
Habilitierte Universitätsdozentin; Interimsrektorin KRE (Budapest); Forschungsgebiete: Zwangsmaßnahmen, faires Strafverfahren, organisierte Kriminalität; 267 Publikationen